Das Kontaktverbot zieht sich weiter in die Länge. Und so wie die Frühlingsblumen blühen, so auch die Verschwörungstheorien. Vor bald vier Wochen bat ich in einem kurzen Text auf Facebook darum, eben solche Verschwörungstheorien nicht zu verbreiten. Kurz darauf fand ich eine anonyme Nachricht auf meinem Anrufbeantworter. Es war eine SMS aufs Fetznetz, die dann entsprechend vorgelesen wurde. Deshalb konnte ich den Absender nicht identifizieren. Jedenfalls versuchte der Anrufer zu begründen, warum Donald Trump in wenigen Wochen die Weltherrschaft an sich reißen würde. Der Gedanke wurde nicht näher ausgeführt, aber üblicherweise gehen solche Meinungen mit dem Gedanke einher, COVID-19 würde nur instrumentalisiert, um den Politikern größere Machtbefugnisse einzuräumen – so wohl auch Donald Trump. Ich warte immer noch…
Warum die Gesundheitsgefahr real ist
Ich zweifle nicht an der guten Absicht des Anrufers. Ich zweifle aber stark daran, dass es irgendjemandem hilft, solche Gerüchte zu verbreiten. Drei Gründe warum die Gesundheitsgefahr real ist:
- Die große Mehrheit der Wissenschaftler und die besten Experten sind sich einig, dass es eine große Gefahr für die Gesundheit vieler Menschen gibt. Sicher gibt es auch einzelne Stimmen, die anderes behaupten. Aber wenn ich nicht klare Gründe habe, daran zu zweifeln, folge ich als Laie erst einmal der Mehrheit der Experten.
- Die Statistik spricht eine deutliche Sprache. Die Zahlen aus Italien, Spanien, Frankreich und New York zeigen, dass COVID-19 keine Mythos ist. Dass die Lage in deutschen Kliniken recht entspannt ist, dürfte darin begründet sein, dass radikale Maßnahen ergriffen wurden. Wie sich die Situation ohne die Maßnahmen entwickelt hätte, werden wir nie erfahren.
- Es gibt kaum ein Land, das den Ernst der Lage nicht erkannt hat. Wenn der „COVID-Betrug“ so leicht zu durchschauen wäre, wie manche Verschwörungstheoretiker uns glauben machen wollen, würden wohl kaum so viele unabhängige Regierungen darauf hereinfallen – es sei denn sie wären alle fremdgesteuert, was schwer zu glauben ist.
Die Gefahr von COVID-19 mit der einer normalen Grippewelle gleichzusetzen ist schlichtweg nicht haltbar. Wer das tut und voreilig einen Ausstieg aus dem Lockdown fordert, gefährdet unnötig Menschenleben. Wer das als Christ tut, sollte sich außerdem bewusst sein, dass er auch die Glaubwürdigkeit der Gemeinde schädigt. Klar ist, dass der Shutdown ebenfalls großen Schaden anrichtet. Klar ist auch, dass wir in den kommenden Wochen und Monaten über den Weg zurück zur Normalität diskutieren müssen. Ich plädiere aber dafür, den Politikern erst einmal ein Grundvertrauen entgegenzubringen. Kaum jemand von ihnen wird ein Interesse daran haben, Menschen oder der Wirtschaft zu schädigen. Beten wir für sie, statt sie statt lauthals zu schreien.
Die Zeichen der Endzeit
Im Matthäus 24 fragen die Jünger Jesus nach dem Zeitpunkt und nach den Zeichen seiner Wiederkunft. Jesus’ Antwort: Es werden NICHT die alltäglichen Ereignisse der Geschichte sein (24,4-14). Es werden auch NICHT die Ereignisse um den Fall von Jerusalem sein (24,15-22). Die Wiederkunft wird so klar sein, dass sie niemand verpassen kann (24,23-31). Sie ist nah und gewiss (24,32-35), aber der Zeitpunkt ist unbekannt (24,36-41). Die entscheidende Frage, die wir stellen sollten ist nicht wann?, sondern was nun?. Diese Frage beantwortet Jesus in den folgenden Gleichnissen (24,42-25,46).
„Wacht also, denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.“
Matthäus 24,42
Beschäftigen wir uns weniger damit, wie wir aktuelle Ereignisse in den Endzeitkalender einordnen können, sondern damit, wie wir uns auf sein Kommen vorbereiten können. Spekulieren wir nicht, sondern bringen unseren Politikern ein Grundvertrauen entgegen. Ich zweifle stark daran, aber sollte der Anrufer recht haben und Donald Trump ist der Antichrist… Die kommenden Ereignisse werden wir kaum aufhalten können. Blicken wir auf Jesus und reden wir von ihm, statt über spekulative Theorien.
[…] und die Herrschaft an sich reißen. Aber wann das sein wird, das dürfen wir getrost offen lassen (siehe auch hier). Schon zu viele vor uns haben aufs falsche Pferd […]
[…] wittert, wirkt das aus meiner Sicht unglaubwürdig und, gelinde gesagt, wenig hilfreich (siehe meinen letzten Beitrag), aber auch Meinungen, die der meinen widersprechen, muss ich ertragen […]