Über Taschengeld und das Reflektieren schlechter Entscheidungen

In seinem Buch Effortless schreibt Greg McKeown darüber, wie man schlechte Entscheidungen mit seinen Kindern reflektiert. Und ganz nebenbei auch über einen interessanten Ansatz zum Taschengeld.

Vor ein paar Wochen habe ich hier darüber geschrieben, wie wir es bei unseren Kindern mit Taschengeld und Medienkonsum handhaben. Seitdem habe ich in Greg McKeowns Buch Effortless noch einen anderen interessanten Ansatz gelesen, den ich hier weitergeben möchte.

Vom Kontext her geht es bei McKeown um Gelegenheiten, schlechte Entscheidungen zu treffen – und dann daraus zu lernen. Wenn Kinder es schon im jungen Alter lernen, schlechte Entscheidungen zu reflektieren, lernen sie tatsächlich etwas fürs Leben. Aber auch der Ansatz zum Umgang mit Taschengeld an sich gefällt mir.

Wir gaben ihnen drei Gläser: eins fürs Geben, eins fürs Sparen und eins fürs Ausgeben. Wenn sie ihr Taschengeld bekamen, lag es an ihnen, das Geld aufzuteilen. Wir haben nicht versucht, sie zu beraten, wie viel sie ausgeben oder sparen sollten. Wir wollten, dass sie die Entscheidungen treffen, besonders die schlechten.

Greg McKeown

McKeown schreibt weiter über $40, die einer ihrer Söhne in ein ferngesteuertes Auto investiert hatte. Kurze Zeit später ärgerte er sich über diese Entscheidung, weil er das Geld lieber in ein größeres LEGO-Objekt investiert hätte, für das er eigentlich sparte.

Das Reflektieren schlechter Entscheidungen

Liebe Eltern, nehmt euch Zeit für eure Kinder. Schlechte Entscheidungen können sie selbst treffen. Manchmal sollten wir das sogar bewusst zulassen. Aber das nachträgliche Reflektieren, das können sie kaum allein. Das müssen sie lernen. Dann sollten wir als Eltern nicht einfach sagen: „Ich habe es dir ja gesagt …“ Wir dürfen ihnen dann von den schlechten Entscheidungen erzählen, die wir selbst schon getroffen haben. Und wir dürfen mit ihnen darüber sprechen, was wir gemeinsam daraus lernen sollten.

Der Ansatz zum Taschengeld

Und zum Punkt mit dem Taschengeld: ich finde den Ansatz ausgezeichnet. Ich werde darüber nachdenken, es mit unseren Kindern so zu machen: ein Glas für Spenden, eins fürs Sparen und eins fürs Ausgeben. Wer es nicht in frühen Jahren lernt, Geld zu sparen, der wird sich später möglicherweise schwer damit tun. Fürs Spenden gilt das Gleiche. Hier sollte man dann vermutlich ein konkretes Spendenprojekt mit den Kindern in den Blick nehmen, damit sie wissen, was mit ihrem Geld passiert.

Ganz nebenbei bin ich davon überzeugt, dass sich auch jeder Erwachsene regelmäßig diese Frage stellen sollte. Von dem Geld, das mir für diesen Monat zur Verfügung steht: Was möchte ich spenden? Was möchte ich sparen? Was möchte ich ausgeben?

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