Das Jahr ist beinahe vorbei und es ist Zeit für eine Rückschau. Im vergangenen Jahr habe ich etliche Bücher vorgestellt. Ich habe sie für mich noch einmal ausgewertet und nenne hier meine Top 10 aus dem vergangenen Jahr. Über alle Bücher habe ich schon einmal geschrieben, hier aber das, was für mich hängen geblieben ist. Das Ganze ist natürlich höchst subjektiv. Es geht mir nicht grundsätzlich um die besten Bücher, sondern um die Bücher, von denen ich am meisten profitiert habe. Für meine Top 10 aus 2018 siehe hier.
#1: Newton: Heart-Deep Teaching: Engaging Students for Transformed Lives. Newton beschreibt auf hervorragende Weise, wie man Zuhörer mit einer Botschaft erreicht, egal ob es um eine Predigt, eine Kinderstunde oder sonst etwas geht. Es schreibt über konkrete Ziele, über die Art und Weise des Kommunikation und auch über die Struktur einer Unterrichtsstunde. Meine persönliche Nr. 1 aus 2019. Wie man anhand des Buches konkrete Ziele für eine Predigt formuliert habe ich hier vorgestellt.
#2: Silva: Biblical Words and Their Meaning. Etwas technisch, aber dafür sehr gründlich. Silva legt systematisch dar, wie man die Bedeutung biblischer Worte in ihrem jeweiligen Kontext bestimmen kann. Jeder Prediger weiß, dass er in seiner Vorbereitung nur bis zu einem bestimmten Grad in die Tiefe gehen kann. Exzessive Wortstudien kann man sich nicht so oft leisten. Wer Silva gelesen hat, weiß aber, wie er grobe Fehler vermeiden kann und auch, wie er mit bestimmten Hilfsmitteln umgehen sollte.
#3: Fuhr und Köstenberger: Induktives Bibelstudium. Anfang des Jahres habe ich das Buch in einer ausführlicheren Buchbesprechung vorgestellt. Mittlerweile ist bereits der zweiten Auflage erschienen. Neben kleinen Korrekturen ist es jetzt vor allem etwas luftiger gesetzt. Die Seitenzahl ist um ca. 10% gestiegen. Dadurch ist es wesentlich leserfreundlicher geworden. Die Wortwahl ist teilweise immer noch recht kompliziert. Von daher ist das Buch nicht ganz leicht zu lesen. Inhaltlich ist es aber hervorragend. Bei Evangelium für Alle nutzen wir es als Grundlage für unser TfM-Bibelstudium.
#4: Whitmel Earley: The Common Rule. Wer eine Hilfe braucht, sich im hektischen Alltag auf das Wesentliche zu konzentrieren, ist hier bestens bedient. Die zwei folgenden Bücher sind noch etwas praktischer, The Common Rule ist allerdings fokussierter und auf der Grundlage des Evangeliums gegründet. Es geht um Gebet, um Gemeinschaft, um einen gesunden Umgang mit technischen Geräten und um Gottes Wort. In diesen vier Bereichen zeigt Whitmel Earley auf, wie man gute Gewohnheiten entwickeln kann. Es ist sehr persönlich geschrieben.
#5: Newport: Digitaler Minimalismus. Newports Vorgänger Konzentriert arbeiten war schon sehr gut. Digitaler Minimalismus ist aus meiner Sicht noch eine Spur besser. Newport beschreibt darin, wie man neue Technologien nutzen kann, ohne sich von ihnen bestimmen zu lassen. Als Informatiker lehnt er Smartphones usw. nicht grundsätzlich ab, betont aber, dass wir es lernen müssen, mit ihnen umzugehen – und er zeigt auch, wie das geht. Teil 2 des Buches beinhaltet herausfordernde Übungen, die direkt anwendbar sind.
#6: Eyal: Die Kunst, sich nicht ablenken zu lassen. Eyal verfolgt einen ähnlichen Ansatz wie Newport, ist aber noch praktischer. Er zeigt Strategien auf, die helfen, unablenkbar zu werden. Neben Techniken und Apps geht es auch um die richtige Selbsteinschätzung. Das Buch ist eine echte Fundgrube. Ich habe mich hier bewusst auf ein weiteres Buch aus dieser Kategorie beschränkt. Mehr Zeit von Knapp und Zeratsky geht in die gleiche Richtung und ist ebenfalls super praktisch.
#7: Young: Ultralearning. Wissbegier und Ideensammler sind meine Top zwei Stärken beim StrengthFinder, von daher wohl kein Wunder, warum mich dieses Buch angesprochen hat. Unabhängig von persönlichen Begabungen, ich bin davon überzeugt, dass wir alle lebenslange Lerner bleiben sollten. Scott Young zeigt, wie das geht. Die im Buch vorgestellten Ziele sind recht hoch gesteckt. Davon sollte man sich aber nicht abschrecken lassen. Es werden zahlreiche Strategien vorgestellt, wie man effektiver lernen kann.
#8: Newton: The Mentoring Church. Biblisch, praktisch und unglaublich kompakt. Vielleicht das beste Buch zum Thema Mentoring, das es gibt. Jede Gemeinde hat den Auftrag, Christen vorwärts zu bringen. Newton zeigt auf, wie das von verschiedenen Personen in der Bibel gelebt wurde und wie unterschiedliche Gemeinden das heute leben. Die vorgestellten Modelle sind sehr hilfreich und motivierend. Die Umsetzung kann sich unterscheiden, der Auftrag ist der selbe.
#9: Pierre und Reju: The Pastor and Counseling. Seelsorge ist ein großes Thema. Man hat wohl nie das Gefühl, für alle Fälle vorbereitet zu sein. Das Buch ist eine sehr schöne Einführung in das Thema. Die Autoren zeigen das Ziel der Seelsorge auf und stellen die grundlegenden Bereiche gut dar. Sie machen Mut zur Umsetzung. Außerdem gibt es viele hilfreiche Tipps, worauf man bei der Seelsorge achten sollte und an welchen Punkten man externe Hilfe in Anspruch nehmen sollte. Ein super Einstieg in das Thema.
#10: Foer: Moonwalking mit Einstein. Die wenigsten Menschen würden von sich behaupten, dass sie gut auswendig lernen können. Die Wahrheit ist, (fast) niemandem fällt das in den Schoß. Es ist aufwändig. Aber es lohnt sich. Gerade in einer Zeit, in der wir unser Gedächtnis gerne outsourcen. Foer zeigt auf inspirierende Weise, wie wir alle dazulernen können.
[…] Wie jedes Jahr veröffentliche ich hier wieder eine Top 10 meiner gelesenen Bücher. Dazu ein paar Sätze über das, was mir an Büchern besonders gut gefiel. Für meine Top 10 aus 2019 siehe hier. […]