Auslese: Juli 2020

Meine Sommerlektüre: 4 Bücher aus den Bereichen Theologische Ausbildung, Dogmatik und Produktivität.

Über die Urlaubszeit hat mein Blog zwei Wochen pausiert, nun geht es aber weiter mit ein paar Sätzen zu meiner Sommerlektüre.

Bernhard Ott: Handbuch Theologische Ausbildung

Wie der Name schon sagt, eine umfassende Einführung in die Grundlagen der theologischen Ausbildung. Gelegentlich etwas trocken, aber einzigartig im deutschen Sprachraum. Ott gibt einen guten Einblick in die jüngere Geschichte der theologischen Ausbildung, zeigt die Stärken und Schwächen traditioneller und bedarfsorientierter Lehrpläne auf und stellt vor, auf was bei der Entwicklung eines Curriculums zu achten ist. Je nach Kontext ist nicht jedes Kapitel gleichermaßen relevant, aber wer theologisch lehrt oder eine Leitungsfunktion im christlichen Bildungsbereich hat, findet hier viele nützliche Hinweise.

John Lennox: Vorher bestimmt?

2012 hatte ich die Gelegenheit, John Lennox ein klein wenig persönlich kennenzulernen. Ein sehr angenehmer und interessanter Mensch. Einige seiner Bücher sind auch in deutscher Sprache erschienen – seit 2019 nun auch eine Abhandlung über „die Souveränität Gottes, Freiheit, Glaube und menschliche Verantwortung“. Vorweggenommen, er vertritt die Position, dass Gott souverän allen Menschen die echte Freiheit einräumt, an ihn zu glauben. Dabei hält er gleichzeitig daran fest, dass ein wiedergeborener Christ seine Rettung nicht verlieren kann, weil Jesus ihn als Hoherpriester vertritt. Lennox ist kein Exeget, aber ein brillanter Denker. Manches Mal habe ich gedacht, er hätte sich etwas komprimierter ausdrücken können (einige Gedankengänge wiederholen sich), an anderen Stellen hätte ich mir eine bessere Darstellung alternativer Auslegungsmöglichkeiten gewünscht. Aktuell ist es aber sicher die gründlichste deutsche Auseinandersetzung mit dem Thema aus arminianischer Perspektive. Egal zu welchem Lager man sich zählt, das Buch ist durchaus lesenswert und lädt zur sachlichen Diskussion, statt zur polemischen Auseinandersetzung ein.

Laura Vanderkam: Juliet’s School of Possibilities

Man kann Dinge sachlich vermitteln oder sie in eine Geschichte verpacken. Laura Vanderkam tut letzteres. Ihr Buch ist ein netter kleiner Roman über die Macht der Prioritäten. Kurzweilig und inspirierend. Auch wenn mir der Business-Kontext einer Beratungsfirma eher fremd ist und vieles ziemlich abgehoben erscheint, die Geschichte ist doch sehr anschaulich. Meine Werte und Ziele sind andere als die der Hauptperson, aber vieles ist doch gut übertragbar. Auch hier erfüllt sich der Vers: „die Söhne [und Töchter] dieser Welt sind klüger als die Söhne des Lichts gegen ihr eigenes Geschlecht.“ (Lk 16,8). Der Preis ist recht hoch für so ein kurzes Buch, wer einen Kindle besitzt, sollte darüber nachdenken, zur digitalen Ausgabe zu greifen.

Barbara Oakley: Mindshift

Barbara Oakley ist eine spannende Persönlichkeit. Als junge Frau war sie russisch-Übersetzerin der US Army, später promovierte sie in Systems Engineering und wurde zur Autorin eines der weltweit bekanntesten MOOCs (Online-Kurse): „Learning How To Learn: Powerful mental tools to help you master tough subjects“. In ihrem Buch geht es um lebenslanges Lernen und das Entdecken neuer Fähigkeiten und Möglichkeiten. Es eignet sich auch als Hörbuch, so habe ich es „gelesen“ (ein Audible-Abo lohnt sich), in dem Fall sollte man dann aber beim Hören Zettel und Stift in der Nähe haben, um sich hilfreiche Gedanken zu notieren.

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