Jongkind: An Introduction to the Greek New Testament
Vor etwa drei Jahren hat Tyndale House einen neuen Grundtext zum Neuen Testament herausgegeben (hier ein Statement von William Mounce dazu). Der Text ähnelt sehr dem von Nestle-Aland. Den früher datierten Textfunden wird wesentlich mehr Gewicht beigemessen als den später datierten. Vor allem im textkritischen Apparat gibt es ein paar Unterschiede zu Nestle-Aland. In diesem Büchlein wird die Ausgabe vorgestellt. Darüber hinaus enthält es eine hervorragende Einführung in die Textkritik. Jongkind begründet auch, warum die Herausgeber sich gegen den Textes Receptus und gegen den Mehrheitstext als Textgrundlage entschieden haben. Bei 128 Seiten kann man keine gründliche Auseinandersetzung erwarten, aber die Themenfelder werden sehr kompetent dargestellt.
Chesterton: Orthodoxie
Eine sehr unterhaltsame Auseinandersetzung mit dem Naturalismus. Mit viel Witz widerlegt Chesterton wesentliche Argumente. Als früherer Atheist setzt er sich auch biografisch mit dem Thema auseinander. Die Veröffentlichung liegt über 100 Jahre zurück, aber das Thema ist hochaktuell. Ich habe es als Hörbuch gehört und da eignet es sich weniger. Die Argumentationen sind oft gut durchdacht und man sollte sich etwas Zeit nehmen, die Gedanken nachzudenken. Gut möglich, dass ich es mir demnächst als „Hardware“ zulege. Chesterton war Katholik. Das schimmert allerdings nicht allzu oft durch und man muss auch nicht jedem Satz zustimmen, um von dem Buch profitieren zu können.
Kline: Keep Up Your Biblical Greek in Two Minutes A Day
Jeden Tag ein Bibelvers aus dem griechischen Neuen Testament. Jedes Mal wird eine neue Vokabel vorgestellt und man kann den Vers Abschnitt für Abschnitt übersetzen. Super, um persönliche Griechischkenntnisse zu pflegen. Den ersten Band des Buches habe ich Anfang des letzten Jahres vorgestellt (siehe: Zwei Ressourcen, um dein Bibelgriechisch zu pflegen). 2019 habe ich nun den zweiten Band gelesen. Leider gibt es keinen dritten, jetzt werde ich selbstständig weitermachen.
Wright und Bird: The New Testament in its World
Eine solide Einführung in die Welt des Neuen Testaments, die Entstehung der biblischen Bücher und auch in die Hintergründe und Inhalte der einzelnen Bücher. Etwas ungewöhnlich, dass zuerst die paulinischen Schriften, dann die Evangelien und dann die allgemeinen Briefen besprochen werden. Bei den Fragen der Verfasserschaft und der Datierung sind die Autoren teilweise etwas schwammig, vertreten aber weitestgehend konservative Positionen. In jedem Fall geben sie einen guten Überblick und man fühlt sich richtig in die Geschichte mit hineingenommen.
Peters: George Whitefield
George Whitefield war einer der Gründer des Methodismus. Im Gegensatz zu den Wesley-Brüdern vertrat er ein calvinistisches Heilsverständnis und hatte auch eine abweichende Ansicht beim Thema Heiligung. Es ist schwer zu übersehen, dass Benedikt Peters mit Whitefields theologischen Positionen sympathisiert. In den Auseinandersetzungen zwischen beiden Lagern betrachtet er die Wesleys auch eher kritisch. Das Buch besteht gefühlt (ohne die Zeilen gezählt zu haben) zu mehr als der Hälfte aus Zitaten, entweder aus Whitefields Tagebüchern und Briefen oder aus Kommentaren seiner Biografen. Trotzdem ist es flüssig geschrieben und durchaus lesenswert.