9 Jahre Tagebuch: Ein persönliches Fazit

Mein Tagebuch und ich. Ein persönliches Fazit nach neun Jahren.

Ich bin aktuell dabei, meine Notizverwaltung umzustellen. Weg von Roam Research, hin zu Obsidian. Was mich an Roam vor allem gestört hat, war der hohe Preis für die Pro-Version. Außerdem, dass der Programmstart recht lang dauert und dass es weder einen echten Offline-Modus, noch eine echte mobile App gibt. Die Inhalte von Roam habe ich bereits komplett nach Obsidian übertragen. Jetzt muss ich nur noch nach und nach einige Inhalte vom Format her anpassen.

Im Zuge der Umstellung habe ich auch mal alle meine Tagebuch-Einträge der vergangenen Jahre gesammelt und importiert. Vorher waren sie verstreut an verschiedenen Orten. Hier eine kurze Geschichte von meinem Tagebuch und mir.

September 2012 bis Januar 2013: Handschriftlich

Mein erster Eintrag ist auf den 24.09.2012 datiert (damals noch handschriftlich in einem Moleskine-Notizbuch – die handschriftlichen Beiträge habe ich allerdings noch nicht in Obsidian importiert). In diesen Tagen habe ich hautsächlich kurze Notizen und Gebetsanliegen aus meiner Stillen Zeit notiert. Teilweise sind auch Tagesplanungen enthalten. Das war die Zeit, in der ich an meiner Masterarbeit saß. Unser erster Sohn war bereits geboren. Damals war es mir offensichtlich besonders wichtig, die frühen Morgenstunden vor der Arbeit vorauszuplanen, um mit meiner Masterarbeit vorwärtszukommen.

Februar 2013 bis Januar 2015: Evernote (406 Notizen)

Hier habe ich angefangen, etwas strukturierter Tagebuch zu führen. Zu Anfang habe ich mir Ort und Zeit notiert, dann einen kurzen Gedanken zu meiner Bibellese. Anschließend habe ich die Ereignisse des Vortags reflektiert. Ab Oktober 2013 hatte ich dann verschiedene Leitfragen zu den Kategorien (1) Bibellese, (2) Rückblick, (3) Jetzt, (4) Heute.

Januar 2015 bis Dezember 2018: Day One (739 Notizen)

Die Grundstruktur blieb hier erst einmal gleich. Nur hatte ich mit Day One eine App, die explizit fürs Schreiben von Tagebuch-Einträgen konzipiert wurde. Das bedeutet weniger Ablenkung und mehr Konzentration aufs Wesentliche. Teilweise habe ich auch ein Foto des Tages eingefügt. Es sind ein paar schöne Erinnerungen dabei.

Januar bis September 2021 Roam Research (96 Notizen)

Im Januar 2019 habe ich nach vielen Jahren wieder begonnen, mit einem physikalischen Tagesplaner zu arbeiten. Hier ging es viel stärker um Planung, statt um Reflexion. In dem Zusammenhang habe aber auch damit aufgehört, Tagebuch-Einträge zu schreiben. Erst zwei Jahre später habe ich wieder angefangen – inspiriert von den Daily Notes von Roam Research. Fürs Tagebuch habe ich mich hier meist relativ kurz gefasst, ein Gedanke aus meiner Bibellese und dann wenige Sätze zum Vortag. Über den Tag hinweg kamen dann auch andere Notizen hinzu.

September 2021 bis… (6 Notizen)

Ok, seit dem Umstieg ist erst eine Woche vergangen. Aktuell orientiere ich mich wieder an fünf Überschriften: (1) Notizen: werden den ganzen Tag über gefüllt. (2) Aufgaben: hier notiere ich mir die 2-3 wichtigsten Aufgaben für den Tag. (3) Andacht: Entweder ein zentraler Bibelvers aus meiner Stillen Zeit oder ein kurzer Gedanke dazu. (4) Tagebuch: Hier reflektiere ich die Ereignisse des Vortags. (5) Dank: Wofür kann ich dankbar sein?

Mein Fazit

Tagebuch-Einträge haben mich jetzt schon viele Jahre über begleitet. Sie enthalten bei mir äußerst selten tiefgründige Gedanken. Sie helfen mir aber bei der persönlichen Reflexion der vergangenen Ereignisse. Sie zwingen mich, zu formulieren, was ich aus meiner Bibellese mitnehmen will. Und sie helfen mir, bewusst in den Tag zu starten. Deswegen schreibe ich auch grundsätzlich früh morgens statt spät abends.

Die Art des Tagebuchs ist eigentlich völlig egal. Aber ich würde jeden ermutigen, damit zu starten. Und wenn es auch nur 1-2 Sätze sind, die man notiert. Mit Obsidian (analog mit Roam) funktioniert es für mich optimal, die Tagebuch-Einträge mit anderen Notizen zu verbinden, die ich mir den Tag über mache. So habe ich alles gesammelt an einem Ort.

3 Kommentare

  1. Hallo Jakob, ich finde es immer wieder toll zu lesen, wenn jemand beginnt mit Obsidian zu arbeiten. Ich habe das Programm vor ca. 1,5 Jahren entdeckt und bin auch total begeistert davon. Diese neue Art des vernetzten Notizenmachens ist für mich ein echter Game-Changer geworden. Ich benutze Obsidian nicht für mein Tagebuch, sondern eher als Zettelkasten und für meine geistlichen Projekte. Es ist faszinierend, welche Möglichkeiten sich mit diesen neuen „Networked Thinking“-Programmen ergeben.

    • Hallo Jonathan,

      vor eineinhalb Jahren warst du tatsächlich sehr früh dran bei Obsidian. 🙂 Deine Begeisterung kann ich ganz nachvollziehen. Ich benutze Obsidian auch für deutlich mehr als für Tagebuch-Einträge. Ich habe Anfang des Jahres „Das Zettelkasten-Prinzip“ von Sönke Ahrens gelesen und mich auch danach weiter mit dem Zettelkasten-Prinzip beschäftigt. Das ist auch mein Ziel, mir mit Hilfe von Obsidian verschiedene Themenbereiche zu erarbeiten. Teilweise habe ich schon damit angefangen.

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