Gemeindegebet für die Regierung

Vor ein paar Jahre war ich als Besucher in einer Gemeinde. An die Predigt erinnere ich mich (zu meiner Schande) nicht mehr, aber an eins der Gebete. Es war wenige Tage nach der amerikanischen Präsidentschaftswahl. Da betete ein älterer Mann (sinngemäß) so: „Herr wir danken dir, dass Donald Trump die Präsidentschaftswahl gewonnen hat.“ Während ein paar der Anwesenden inhaltlich sicher mitgehen konnten, fiel es anderen eher schwer, das „Amen“ zu sprechen. In diesem Beitrag schreibe ich darüber, wie wir in Zeiten von Corona als Gemeinde für die Regierung beten können.

Vor ein paar Jahre war ich als Besucher in einer Gemeinde. An die Predigt erinnere ich mich (zu meiner Schande) nicht mehr, aber an eins der Gebete. Es war wenige Tage nach der amerikanischen Präsidentschaftswahl. Da betete ein älterer Mann (sinngemäß) so: „Herr wir danken dir, dass Donald Trump die Präsidentschaftswahl gewonnen hat.“ Während ein paar der Anwesenden inhaltlich sicher mitgehen konnten, fiel es anderen eher schwer, das Amen zu sprechen. Es ist völlig in Ordnung, dass Gemeindeglieder unterschiedliche politische Überzeugungen haben. Beim gemeinsamen Gebet sollte man sich mit öffentlichen Bekundungen allerdings zurückhalten.

In den meisten Bundesländern dürfen mittlerweile wieder Gottesdienste durchgeführt werden. Beim Umgang mit den Einschränkungen sind die Meinungen ganz unterschiedlich. Einige sehen die Lockerungen als unnötiges Sicherheitsrisiko. Andere sehen die Restriktionen als unzumutbare Einschränkungen der Versammlungs- und Religionsfreiheit. Spannungen sind vorprogrammiert. Und doch ist es gerade in dieser Zeit so wichtig, für die Regierung zu beten. Ich habe in meiner Predigt vorgestern sechs konkrete Anliegen genannt, für die jeder Christ beten kann – ganz unabhängig von seiner Einstellung zu den Beschlüssen der Regierung. Alle kommen aus dem Buch der Sprüche. Diese gebe ich hier weiter. Ich habe jeweils nur 2-3 zentrale Verse bzw. Passagen angefügt. Liste ließe sich aber ohne Weiteres erweitern.

1. Dass sie Rat suchen

Der Weg des Narren erscheint in seinen eigenen Augen recht, der Weise aber hört auf Rat.

(12,15; vgl. 15,12.22)

Es ist töricht, sich auf die eigene Klugheit zu verlassen. Beten wir darum, dass die Entscheidungsträger in unserem Land Rat suchen.

2. Dass sie die Stimme der Weisheit hören

„Wo man am lautesten lärmt, ruft sie…“

(1,21; vgl. 1,20-33; 8,1-36; 9,1-6)

Drei Mal stellt das Buch der Sprüche die Weisheit in Person dar – und sie ruft. Gerade in dieser Zeit gibt es unglaublich viele „Experten“. Beten wir dafür, dass die Stimme der Weisheit an ihre Ohren dringt.

3. Dass Gott ihrem Vorhaben Gelingen schenkt

Das Herz des Menschen plant seinen Weg, aber der HERR lenkt seinen Schritt.

(16,9.25; 21,31)

Man kann tatsächlich die besten Pläne haben. Aber allein Gott kann auch gelingen schenken. Beten wir darum.

4. Dass sie großzügig Gegenüber anderen sind

Ehre den HERRN mit deinem Besitz, mit den Erstlingen all deines Ertrages!

(3,9; vgl. 19,17; 21,13)

Mir ist völlig klar, wir können nicht allen Menschen auf der Welt helfen. Und in gewisser Weise muss man zuerst für sich selbst sorgen, um anderen helfen zu können. Trotzdem sollten wir auch nach Menschen schauen, denen es wesentlich schlechter geht als uns. Beten wir, dass unsere Regierung bereit ist, zu helfen.

5. Dass sie den Mythos der falschen Sicherheit erkennen

Das Vermögen des Reichen ist seine feste Stadt und wie eine hochragende Mauer – in seiner Einbildung.

(18,11; vgl. 11,28; 18,10)

Es geht uns in Deutschland relativ gut. Aber wir haben unser Schicksal nicht in unserer Hand. Beten wir dafür, dass Politiker das erkennen.

6. Dass sie lernen, den Herrn zu fürchten

Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Erkenntnis.

(1,7; vgl. 3,5-6)

Es ist gut, wenn Politiker Entscheidungen treffen, die sich positiv auf das Leben in unserem Land auswirken. Das oberste Ziel im Buch der Sprüche ist aber nicht Erfolg, sondern die Furcht des HERRN. Beten wir dafür, dass auch Politiker IHN erkennen.

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