Hier kommen meine gelesenen Bücher aus dem Juli: Theologie, Ernährung und etwas für Nerds.
Allison: Historical Theology
Allison beschreibt in seinem Buch die kirchengeschichtliche Entwicklung in den großen dogmatischen Lehrfragen. Dabei geht er sehr strukturiert und systematisch vor. Es geht ihm nicht darum, sein eigenes Bibelverständnis darzustellen. In den entscheidenden Fragen der Christologie z. B. (Konzile von Nicäa oder Chalcedon) grenzt er die christlichen Positionen klar von den häretischen Positionen ab. In Fragen der Soteriologie (Erwählung, freier Wille…), der Sakramente (lutherisch, reformiert, baptistisch) oder der Endzeit (Prämillenialismus, Amillenialismus, Postmillenialismus) stellt er die verschiedenen Modelle nebeneinander. In den meisten Fällen kann man höchstens erahnen, welche Positionen der Autor selbst vertritt. Wer eine stärkere Auseinandersetzung mit den Bibeltexten sucht, sollte zu Ryrie (dispensationalistisch) oder Grudem (reformiert) greifen. Wer die kirchengeschichtliche Entwicklung und die unterschiedlichen Lehrpositionen verstehen will, ist mit Allison bestens bedient.
Kast: Der Ernährungskompass
Ich versuche schon länger, etwas auf meine Ernährung zu achten (z. B. Müsli mit Haferflocken, Quark, Leinsamen und Obst zu jedem Frühstück). Wer mich kennt, weiß aber auch, wo meine Schwächen liegen. Wenn ich eine Tafel Schokolade öffne, dann brauche ich sie danach nicht mehr wegzuräumen – auch wenn kein anderer mitisst. Nun habe ich mich mal an ein Buch zu dem Thema herangewagt. Der Ernährungskompass wurde zum Wissensbuch des Jahres 2018 gekürt und liegt auch aktuell noch auf Platz 3 der Amazon Charts (meistgelesene und meistverkaufte Bücher). Ich bin zwar sicher kein Experte auf dem Gebiet, aber es ist sehr umfassend und schien mir auch sehr ausgewogen. Bas Kast erklärt die Zusammenhänge gut verständlich und beruft sich dabei auf etliche Studien und Meta-Studien. Ein paar Dinge habe ich für mich mitgenommen. Was die Schokolade angeht, versuche ich mich aktuell an einer Umstellung auf dunkle Schokolade. Die ist gesünder und man kann gar nicht so viel davon in sich hineinstopfen. Mal schauen, wie es gelingt.
Christian und Griffiths: Algorithms to Live By
Zugegeben, dieses Buch ist etwas für Nerds, von denen es unter meinen Lesern vermutlich nicht zu viele gibt. Meine Informatiker-Vergangenheit holt mich hier ein. In insgesamt elf Kapiteln beschreiben Christian und Griffiths was wir aus der Welt der Algorithmen für den Alltag lernen können. Wer schon immer wissen wollte, wie lange er optimalerweise nach einem guten Parkplatz suchen sollte oder nach welchem System er seine Socken am schnellsten sortieren kann, ist hier genau richtig. Informatikern werden viele der besprochenen Algorithmen vertraut sein, aber es geht tatsächlich nur begrenzt darum, etwas Neues zu lernen. Es geht auch um den Spaß an der Mathematik, den man mitbringen sollte, wenn man das Buch aufschlägt. In der Herangehensweise ähnelt es dabei Jordan Ellenbergs How Not to Be Wrong: The Power of Mathematic Thinking. Und das ein oder andere kann man hier doch auch lernen.