Beste Bücher aus 2025

Welche Bücher haben mich 2025 wirklich geprägt? In diesem Beitrag stelle ich meine persönlichen Top 10 vor – Titel, die theologisch herausfordern, geistlich erden und praktisch weiterhelfen.

Ich habe in diesem Jahr knapp 40 Bücher gelesen (einige davon auch gehört). Die Auswahl fiel mir nicht leicht, aber hier sind sie: meine persönlichen TOP 10. Die meisten dieser Bücher habe ich auf dem Blog ausführlich besprochen, einzelne stattdessen im Newsletter. Wo passend, verweise ich darauf.

1. When Doctrine Divides the People of God

Mein Buch des Jahres. Theologische Differenzen gehören zur Realität christlicher Gemeinden – selbst dort, wo die Bibel als verbindlicher Maßstab gilt. Rhyne Putman zeigt nüchtern und hilfreich, warum bibeltreue Christen dennoch unterschiedlich denken, und benennt fünf Ursachen, die von menschlicher Unvollkommenheit bis zu fehlerhafter Wahrnehmung reichen. Das Buch wirbt für theologische Demut und einen gelasseneren Umgang mit Differenzen, die nicht das Evangelium selbst betreffen. Ähnlich wie Ortlunds Wofür es sich zu kämpfen lohnt – und wofür nicht, aber deutlich umfangreicher und gründlicher. Eine ausführliche Einordnung findest du in meinem Blog-Beitrag.

2. Worship by the Book

Jahrelang lag dieses Buch ungelesen in meinem Regal – zu Unrecht. Worship by the Book (Affiliate-Link) vereint drei evangelikale, aber unterschiedliche Perspektiven auf Anbetung im Gottesdienst (anglikanisch, freikirchlich, reformiert) und bietet dadurch eine wohltuend ausgewogene Sicht. Die Predigt steht zu Recht im Zentrum, doch auch alle anderen Elemente sollten bewusst geplant und theologisch durchdacht sein, damit biblische Anbetung gefördert und das Evangelium klar vermittelt wird. Zu oft erlebe ich, dass Predigten sorgfältig vorbereitet werden, während die Gottesdienstleitung eher beiläufig entsteht – eine Schieflage, die dieses Buch hilfreich korrigiert. Dieses Buch habe ich bisher noch nicht vorgestellt.

3. How to Read a Book

Meine Rezension zu diesem Buch ist erst kürzlich erschienen. Obwohl Lit! hier ebenfalls seinen Platz hätte, habe ich mich bewusst für How to Read a Book entschieden, weil ich es in diesem Jahr erstmals gelesen habe – und besonders viel daraus mitgenommen habe. Andrew Naselli zeigt klar, nüchtern und theologisch reflektiert, warum Lesen keine neutrale Tätigkeit ist, sondern ein geistlicher Akt, der Denken und Nachfolge prägt. Ein kompaktes, zugleich erstaunlich gehaltvolles Buch für Christen, die bewusster, tiefer und mit geistlicher Klarheit lesen wollen.

4. Wingfeather Saga

Diese Buchreihe war für mich eine echte Entdeckung. In der Wingfeather Saga erzählt Andrew Peterson eine fantasievolle und zugleich warmherzige Geschichte mit glaubwürdigen Helden, feinem Humor und einem klaren roten Faden voller Hoffnung. Ähnlich wie bei Narnia dienen die fantastischen Elemente dazu, tiefe Wahrheiten sichtbar zu machen, ohne düster oder esoterisch zu werden. Die ersten beiden Bände sind auf Deutsch erschienen und sehr zu empfehlen – umso bedauerlicher, dass die Bände 3 und 4 weiterhin auf sich warten lassen. Dennoch: eine wunderbare Lektüre für Kinder ab etwa 9 Jahren, für Familien und für Erwachsene, die gute Geschichten mit geistlichem Tiefgang lieben.

5. Make the Most of Your Productivity

Was mich an diesem Buch besonders überzeugt hat, ist seine klare geistliche Ausrichtung. In Make the Most of Your Productivity macht Ana Ávila deutlich, dass es bei Produktivität nicht um Selbstoptimierung geht, sondern um verantwortliche Zeitnutzung als Dienst an Gott und Menschen. Theologisch fundiert und zugleich sehr alltagstauglich verbindet sie biblische Grundlagen mit praktischen Prinzipien für Leben, Woche und Tag. Ein wohltuendes Buch für alle, die ihre Prioritäten ordnen wollen, ohne sich im Aktivismus zu verlieren.

6. Echoes of Eden

Dieses Buch habe ich auf meinem Blog bisher nicht vorgestellt, halte es aber für einen echten Gewinn. In Echoes of Eden (Affiliate-Link) zeigt Jerram Barrs eindrücklich, wie Motive des Evangeliums in klassischer Literatur durchscheinen – bei christlichen wie auch bei vom Christentum geprägten Autoren. Mit großer Kenntnis verbindet er Theologie, Literaturgeschichte und Kulturanalyse und eröffnet so einen geschärften Blick für erzählerische Spuren von Schöpfung, Fall, Erlösung und Hoffnung. Ein sehr hilfreiches Buch für alle, die Literatur mit christlicher Weltanschauung lesen und besser verstehen wollen.

7. AI Shepherds and Electronic Sheep (AI Goes to Church)

Ich hätte hier ebenso AI Goes to Church nennen können, habe mich aber bewusst für dieses Buch entschieden, weil es mich noch etwas stärker angesprochen hat. AI Shepherds and Electric Sheep vermeidet sowohl Technikangst als auch naive Euphorie und entwickelt stattdessen eine theologisch fundierte, nüchterne Perspektive auf Künstliche Intelligenz. Besonders hilfreich ist der Fokus auf Menschsein, Ebenbildlichkeit und geistliche Verantwortung – ergänzt durch sehr konkrete Leitlinien für Gemeinde, Leitung und Mitarbeit. Ein kluges Buch für alle Christen, die KI weder verteufeln noch verherrlichen, sondern weise und evangeliumsgemäß nutzen wollen.

8. Nuclear War: A Scnenario

Zu diesem Buch hätte ich selbst vermutlich nie gegriffen. Aufmerksam geworden bin ich durch einen Blog-Beitrag von Trevin Wax, und habe es dann in kurzer Zeit als Hörbuch durchgehört. Obwohl ich weder auf dem Blog noch im Newsletter darüber geschrieben habe, hat es mich tief bewegt. In Nuclear War: A Scenario (Affiliate-Link) beschreibt Annie Jacobsen mit großer journalistischer Sorgfalt, was in der ersten Stunde eines nuklearen Schlagabtauschs geschehen würde: eine rasende Eskalation, die extreme Verwundbarkeit moderner Systeme und ein Zusammenbruch, der kaum aufzuhalten wäre. Zurückgelassen hat mich das Buch, ähnlich wie Wax, nicht mit Sensationslust oder lähmender Angst, sondern mit Dankbarkeit – für die Zerbrechlichkeit des Lebens und die Einsicht, dass jeder gewöhnliche Tag kein Besitz, sondern ein Geschenk ist, gehalten von Gottes Hand.

9. When Church Conflict Happens

Dieses Buch habe ich bisher nur im Newsletter vorgestellt, halte es aber für ausgesprochen hilfreich. In When Church Conflict Happens (Affiliate-Link) zeigt Michael Hare nüchtern und praxisnah, dass Konflikte in Gemeinden unvermeidlich sind – und im besten Fall sogar geistliches Wachstum fördern können. Besonders überzeugend ist sein Modell der fünf Ebenen von Konflikten, das hilft, Spannungen realistisch einzuordnen: vom inneren Ringen einzelner Personen bis hin zu strukturellen Problemen. Ein sehr praktisches Buch mit vielen Fallbeispielen, Übungen und klaren Handlungsimpulsen für Leiter und Mitarbeitende.

10. The Art of Disagreeing

Auch dieses Buch habe ich bislang nur im Newsletter erwähnt – dabei ist es ausgesprochen wertvoll. Gavin Ortlund zeigt in The Art of Disagreeing (Affiliate-Link) auf knappem Raum, warum Meinungsverschiedenheiten so leicht eskalieren können, und entfaltet fünf christliche Tugenden für gutes Streiten: Freundlichkeit, Mut, Zuhören, Überzeugen und Liebe. Besonders hilfreich ist sein Plädoyer für Demut, echtes Verstehen des Gegenübers und eine klare Ausrichtung auf Christus statt auf das eigene Ego. Ein kleines, sehr gut lesbares Buch mit großer Wirkung – gerade für Christen, die Wahrheit lieben und Beziehungen nicht opfern wollen.

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