Buchvorstellung: Wunschdenken – ein religiöses ABC

Ein ungewöhnliches ABC des Glaubens – klug, humorvoll und tief. Frederick Buechners „Wunschdenken“ lädt zum Staunen und Nachdenken ein.

Über den Autor

Frederick Buechner (1926–2022) war Schriftsteller, presbyterianischer Pastor und Prediger. Er schrieb Romane, Predigten, Essays und Erinnerungen – und suchte dabei immer wieder, Gottes Wirklichkeit im Alltag sichtbar zu machen. Der Name klingt deutsch, doch Buechner war Amerikaner, geboren in New York City. Seine Familie hatte deutsche Wurzeln; sein Großvater stammte aus einer deutsch-schweizerischen Einwandererfamilie.

Theologisch war Buechner kein klassisch Evangelikaler – und doch jemand, von dem man lernen kann. Wie bei Bonhoeffer, C. S. Lewis oder G. K. Chesterton lohnt es sich, ihm zuzuhören, auch wenn man nicht jede seiner Überzeugungen teilt und manche Gedanken kritisch sehen wird. Seine Sprache ist warm, bildhaft und oft überraschend tief.

Worum geht’s im Buch?

„Wunschdenken“ (Afilliate-Link) erklärt rund 140 Begriffe – viele theologisch, manche überraschend alltagsnah: etwa „Obdachlosigkeit“, „Reisen“ oder „Aberglaube“. Es sind keine trockenen Definitionen, sondern kurze, lebendige Texte. Buechner erzählt kleine Geschichten, denkt weiter, überrascht mit Humor oder führt in die Tiefe.

Das Buch ist kein Nachschlagewerk, das alles abdeckt – und genau das macht seinen Reiz aus. Man kann es von vorne bis hinten lesen, was man mit einem klassischen Lexikon wohl kaum tun würde.

Wie liest man das am besten?

Langsam. Ein oder zwei Einträge, dann innehalten. Viele Abschnitte eignen sich zum Verweilen, Beten oder Weiterdenken. Manche bringen einen zum Lachen, andere laden zum Staunen oder Nachdenken ein – und manchmal führen sie einfach in die Anbetung.

Für wen eignet es sich?

• Für alle, die kurze, dichte Texte mögen.

• Für Prediger und Mitarbeiter, die frische Formulierungen und prägnante Zitate suchen.

• Für Leser, die Spannungen aushalten können: Nicht jeder Satz wird einen theologisch überzeugen, aber vieles regt heilsam zum Nachdenken an.

Starke Zitate (Auswahl)

  • „Wenn die Auferstehung nicht mehr bedeutet, als dass der Geist Jesu weiterlebt … dann ist unsere Verkündigung leer, leer auch euer Glaube (1Kor 15,14).“
  • „Wenn du wissen willst, wer du wirklich bist, dann achte einmal darauf, wohin dich deine Füße tragen.“
  • „Demütig bist du, wenn du dich genauso über geglückte Spielzüge anderer freust wie über deine eigenen.“
  • „Mit Gleichnissen ist es wie mit Witzen, wenn man sie dir erklären muss – vergiss es!“
  • „Der wirkliche Wendepunkt in der Geschichte der Menschheit ist wahrscheinlich … der Tag, an dem eine jüdische Frau einen Sohn gebar.“
  • „Fange nicht damit an, in der Bibel nach Antworten zu suchen, sondern beginne damit, auf die Fragen zu horchen, welche sie stellt.“
  • „Der Platz, an den Gott dich stellt, liegt dort, wo deine Freude und der tiefe Hunger der Welt sich treffen.“

Fazit

„Wunschdenken“ (Afilliate-Link) ist ein ungewöhnliches Lexikon – weniger Definition, mehr Deutung und voller Liebe zum Konkreten. Nicht alles wird man unterschreiben, aber vieles wird Herz und Kopf wecken.

Mein Tipp: häppchenweise lesen, Zitate markieren, Gedanken notieren – und immer wieder zurückkehren. Es lohnt sich.

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