Ich habe letzte Woche ein paar Sätze über Rebecca McLaughlins Confronting Christianity geschrieben. Da mir das Buch außerordentlich gut gefallen hat, hier zwei kurze Passagen aus Kap. 11: „How Could a Loving God Allow So Much Suffering?“. An dieser Stelle möchte ich auch das ganze Buch noch einmal empfehlen.
„Alle Eltern wissen, dass es manchmal notwendig ist, ihre Kinder leiden zu lassen. Wir halten unsere schreienden Babys fest, während Fremde Nadeln in ihre gesunden Körper stechen. Sie sehen uns mit Tränen des Verrats an, und wir können es ihnen nicht erklären, dass wir ihnen jetzt Leid zumuten, um sie vor zukünftigen Krankheiten zu schützen. Einige Eltern müssen einer härteren Sache entgegtretenen: Ärzten erlauben, ihre Kinder mit Drogen zu vergiften, die ihre Körper verwüsten, sie kotzen lassen und dazu führen, dass sie ihre Haare verlieren, während sie für Tage, Wochen oder Monate im Krankenhaus liegen müssen. Der Schmerz ist bitter, aber mit diesen grausamen Methoden hoffen die Eltern, das Leben ihres Kindes zu retten. Die Frage, die wir in Bezug auf Leid immer stellen müssen ist diese: Welchen Wert hat es? Jesus’ verblüffende Aussage lautet, Er ist es.“1
Rebecca McLaughlin (eigene Übersetzung)
Im Folgenden beschreibt McLaughlin wie Jesus selbst dem Leid begegnete. Nicht als Unbeteiligter, sondern als Beteiligter. Sie beschreibt die Geschichte vom Tod Lazarus’ (Joh 11) und führt dann aus:
„Jesus’ Macht über den Tod ist absolut. Ich glaube es ist die einzige Hoffnung, die wir angesichts eines unvermeidbaren Endes haben können. Aber was mich an dieser Geschichte fasziniert ist, wie wenig Lazarus selbst im Fokus steht. Stattdessen lenkt die Geschichte unseren Blick auf tiefgründige Fragen: Warum hat Jesus Lazarus nicht sofort geheilt, wenn er ihn doch heilen wollte? Warum ließ er Lazarus sterben und ließ Maria und Martha für Tage trauern? Warum nicht Martha gleich erzählen, was er vor hatte? In dieser merkwürdigen Wendung der Geschichte bekommen wir einen kleinen Einblick in das gesamte biblische Konzept des Leids. Die Zeit zwischen Lazarus’ Tod und Jesus’ Weckruf ist die Zeit, in der Martha Jesus als das sieht, was er wirklich ist: ihr Leben.“ 2
Rebecca Mclaughlin (eigene Übersetzung)
Das Leid in unserer Welt und ganz besonders das persönlich erlebte Leid ist kein abstraktes Thema, dem wir durch philosophische Abhandlungen gerecht werden können. Nur Jesus selbst begibt sich in das Leid der Welt, nimmt das Leid der Welt auf sich und möchte uns in unserem Leid begegnen. Das gibt Hoffnung.
- Hier ist das Zitat im Original und im Kontext nachzulesen: https://www.crossway.org/articles/suffering-with-a-christian-worldview/. ↩
- Hier auch dieses Zitat zum Nachlesen: https://biologos.org/articles/how-could-a-loving-god-allow-so-much-suffering ↩