Pastor sein klingt für viele nach einer geistlich erfüllenden Aufgabe – in der Realität ist es oft ein Dienst voller Erwartungen, Konflikte, eigener Schwächen und ständiger Selbstzweifel. Nach meinem ersten Jahr im pastoralen Dienst spürte ich genau das: die Spannung zwischen Berufung und Überforderung. In dieser Situation fiel mir ein Buch in die Hände, das mich bis heute begleitet: The Pastor’s Justification: Applying the Work of Christ in Your Life and Ministry von Jared C. Wilson (Affiliate-Link). Zuerst habe ich es selbst gelesen. Jahre später, als ich es erneut lesen wollte, war das ein guter Anlass, es gemeinsam mit einem Bibelschüler durchzugehen – und danach auch mit weiteren. Für sie war es eine wertvolle Hilfe, für mich eine bleibende Erinnerung an das Wesentliche: Ich verkündige nicht nur das Evangelium – ich lebe davon.
Herz und Grundlage des Dienstes
Im ersten Teil beschreibt Wilson, welche Haltungen einen Pastor nach 1. Petrus 5 prägen sollten: frei, heilig, demütig, zuversichtlich, wachsam und gerechtfertigt. Im zweiten Teil verankert er den Dienst in den fünf Soli der Reformation: Schrift allein, Gnade allein, Glaube allein, Christus allein, Gott allein die Ehre. Damit verbindet er Herz und Grundlage des Dienstes auf eine Weise, die zugleich tröstet und herausfordert.
Grundlegend für Wilson:
Wir sind keine Manager geistlicher Unternehmen, sondern Hirten. Und Hirten weiden ihre Schafe.
Professionalität hat ihren Platz – doch das Herz des pastoralen Dienstes bleibt die Hirtenarbeit.
Was mir hängen blieb
Besonders eindrücklich finde ich Wilsons schonungslose Ehrlichkeit. Das Hauptproblem im Dienst sind nicht „die anderen“, sondern das eigene Herz. Heiligkeit beginnt im Verborgenen und wird erst dann draußen sichtbar. Leitung bedeutet, Vorbild zu sein – in Heiligung, im Umgang mit der Familie, im Tragen von Verantwortung. Und am Ende steht immer das Evangelium.
Weil das Evangelium gute Nachricht ist, nicht guter Rat, verkünden wir ‚Es ist vollbracht‘ – nicht ‚Jetzt streng dich an‘.
Dieser Satz nimmt Druck und schenkt neue Motivation. Wir arbeiten – aber nicht aus eigener Kraft, sondern aus der Ruhe des vollbrachten Werkes Christi.
Meine Empfehlung
Ich empfehle das Buch allen, die in geistlicher Leitung stehen oder sich darauf vorbereiten: Pastoren, Älteste, leitende Mitarbeiter. Es eignet sich besonders gut, gemeinsam gelesen und besprochen zu werden – Kapitel für Kapitel, verbunden mit Gebet und ehrlichem Austausch.
Für mich bleibt The Pastor’s Justification (Affiliate-Link) eines der wenigen Bücher, die ich immer wieder zur Hand nehme. Es führt zurück zur „ersten Liebe“ des Dienstes: Christus selbst.
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