Hier folgen meine gelesenen Bücher aus dem Monat April. Gleich drei davon widmen sich diesmal den Herausforderungen des digitalen Zeitalters.
Wolf: Schnelles Lesen, langsames Lesen (zur Rezension)
Moderne Medien verpacken Inhalte in immer kleineren Häppchen. Kein Wunder, dass es vielen Menschen zunehmend schwerer fällt, anspruchsvolle Texte zu lesen und zu erfassen. Maryanne Wolf ist Professorin für kindliche Entwicklung, Kognition- und Literaturwissenschaftlerin und schreibt warum wir das Bücherlesen gerade in der heutigen Zeit nicht verlernen dürfen. Sie vertritt keine extremen Positionen und zeigt durchaus auch den Wert moderner Medien. Da Christen Menschen des Buches sind, ein absolut wichtiges Thema. Besonders für Eltern und Pädagogen sehr lesenswert.
Idleman: #Grace (Rezension folgt)
Kyle Idleman ist vor einigen Jahren durch sein Buch not a fan in Deutschland bekannt geworden (habe ich nicht gelesen). Ausgehend von Hebr 12,15 beschreibt er in seinem neuen Buch #Grace die Reichweite und Kraft der Gnade Gottes. Es ist keine theologische Ausarbeitung. Idleman schreibt eher im Predigtstil und durchaus herausfordernd. Er verwendet viele Geschichten und Veranschaulichungen. Einzelne davon habe ich selbst für Predigten übernommen.
Newport: Digitaler Minimalismus (Rezension folgt)
Vor zwei Jahren erschien Newports Buch konzentriert arbeiten in deutscher Sprache. Darin schrieb er über die Notwendigkeit sich in einer Welt voller (medialer) Ablenkungen auf das wesentliche zu fokussieren. Das Buch war schon ziemlich herausfordernd und praktisch. Digitaler Minimalismus geht in die gleiche Richtung, ist aber noch anwendungsbezogener. Es zeigt konkrete Strategien auf, wie man diesen Weg gehen kann. Die Umsetzung kann sehr unterschiedlich aussehen. Für manche mag es der richtige Schritt sein, sich von sozialen Netzwerken abzumelden. Alle sollte aber lernen, klare Grenzen zu setzen. Eins der besten Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe. Eine ausführlichere Buchbesprechung folgt in den nächsten Wochen.
Hess: Engaging Technology in Theological Education (Rezension folgt)
Im englischsprachigen Raum gibt es mittlerweile etliche theologische Ausbildungsstätten, die das Internet für ihre Zwecke nutzen. In einigen Seminaren kann man sogar komplette Studiengänge online besuchen. Der deutschsprachige Bereich hinkt hier hinterher. Umso wichtiger, dass wir uns klare Gedanken machen, was die Chancen und was die Grenzen sind. Mary Hess beschreibt in ihrem Buch, wie die theologische Ausbildung durch technologische Veränderungen herausgefordert wird. In acht Kapiteln beschreibt sie die Herausforderungen unserer Zeit. Da das Buch 2005 geschrieben wurde, ist es nicht mehr ganz auf dem neusten Stand. Ich fand auch nicht alle Kapitel gleichermaßen gut aufgebaut und zugänglich. Trotzdem habe ich einige gute Impulse mitnehmen können.