An dieser Stelle folgen wieder Hinweise zu den Büchern, dich ich im vergangenen Monat gelesen habe.
Newton: The Mentoring Church
Mentoring (das Heranbilden von Leitern) ist eine grundlegende Aufgabe jeder Gemeinde. Leider geht es zu oft in der Geschäftigkeit unter. Auf ca. 200 Seiten legt Newton die biblische Grundlage für das Mentoring dar, gibt sechs Beispiele aus der Kirchengeschichte (darunter auch Philipp Jacob Spener und Dietrich Bonhoeffer) und zeigt schließlich konkrete Ansätze für die Gemeindearbeit auf. Das Ganze unglaublich gründlich und kompakt. Es passt wohl nur wegen der kleinen Schrift auf die 200 Seiten – ist aber noch gut lesbar. Ein wichtiges Thema hervorragend aufbereitet.
Quarles: A Theology of Matthew
Ein weiterer hervorragender Band aus der Reihe Exploration in Biblical Theology (vor ein paar Jahren las ich das ebenfalls sehr empfehlenswerte A Theology of Mark von Hans Bayer). Quarles ist einer der führenden Exegeten auf dem Gebiet des Matthäusevangeliums. Sein EGGNT-Band zum Matthäusevangelium und sein Kommentar zur Bergpredigt warten auf meinem Schreibtisch noch darauf, endlich gelesen zu werden. In seiner Biblischen Theologie des Matthäusevangeliums beschreibt er vier Arten, auf die Matthäus Jesus darstellt: (1) Jesus als der neue Mose, (2) Jesus als der neue David, (3) Jesus als der neue Abraham und (4) Jesus als der neue Schöpfer. Er zeigt jeweils die biblische Basis sowie die theologische Bedeutung auf. Das Buch ist leicht verständlich und doch theologisch tiefgehend. In den Kapiteln zu Jesus als neuer Abraham tendiert Quarles mir zu stark in Richtung Ersatztheologie (die Gemeinde hat Israel ersetzt). Viele der Gedanken sind aber durchaus bedenkenswert.
Henry: The Accidental Creative
Hilfreich für alle, die Denkarbeit leisten – und dazu zähle ich definitiv auch Pastoren und Prediger. Den ersten Teil (Kap. 1-3) fand ich etwas langatmig. Teil zwei (Kap. 4-10) ist dafür sehr praktisch. Der Autor zeigt hier auf, was kreatives Denken im Berufsalltag fördert: (1) der Fokus auf das Wesentliche, (2) das Leben in Beziehungen, (3) das Haushalten mit der eigenen Energie, (4) der Input an Neuem und (5) das Zeitmanagement. Es werden zahlreiche gute Ideen vorgestellt.
Newport: So Good They Can’t Ignore You
In diesem Buch erklärt Cal Newport, warum es bei der Berufswahl eine schlechte Idee ist, der persönlichen Leidenschaft zu folgen. Zumindest sollte man das nicht vorschnell tun. Wer seine Arbeit gut macht, wird sie in der Regel auch gerne machen – oder wird sich schnell für andere Arbeiten empfehlen. Man sollte deshalb nicht nach Luftschlössern suchen, sondern sich für das, was man tut, voll einsetzen. Wenn man genug „Karrierekapital“ gesammelt hat, kann man sich immer noch weiterentwickeln. Kleiner erklärender Hinweis: Ich bin durchaus sehr zufrieden mit meiner Arbeit. 😉 Ich habe das Buch gelesen, weil ich den Autoren spannend finde. Es waren einige gute Anregungen dabei.